Raus aus dem Stress: Warum der Weg nicht über mehr Tun führt

„Ich kann mir nicht erlauben, einfach am See zu sitzen“ – sagte eine erfolgreiche Unternehmerin. Sie arbeitet. Immer. Erlaubt sich kaum Pausen zu machen. Nur genau dieser Gedanke ist der erste Schritt Richtung Burn-Out.

In dieser Podcast-Episode rede ich mit Sandra Liane Braun über innere Ruhe, über das Missverständnis von „faul sein“, und darüber, was passiert, wenn wir Wohlbefinden nicht länger als Belohnung am Ende der Leistungskette sehen – sondern als Ausgangspunkt. Wir sprechen über alte Glaubenssätze, über das Hamsterrad im Kopf, und darüber, wie sich unser Denken verändert, wenn wir beginnen, uns selbst anders zu betrachten.

Stress ist nicht das Problem.

Stress gehört für viele zum Alltag. Wir tragen ihn mit uns herum wie einen Rucksack, der halt dazugehört: Job, Familie, Projekte, Erwartungen – alles will gleichzeitig Aufmerksamkeit. Und wir funktionieren. Bis wir irgendwann merken: Das geht so nicht mehr.

„Raus aus dem Stress“ klingt nach einem Versprechen, das viele machen. Mit Tools, Methoden, Routinen. Aber was, wenn der Weg raus nicht über mehr Tun führt, sondern über weniger? Was, wenn es nicht darum geht, noch besser zu planen, noch effizienter zu werden – sondern innezuhalten?

Die meisten von uns leben nach einer einfachen Formel: Wenn ich die Beförderung habe, dann geht es mir gut. Wenn ich den Job habe, dann bin ich glücklich. Wenn ich mehr Geld verdiene, dann darf ich mich wohlfühlen.

Diese Wenn-Dann-Formel funktioniert großartig in Excel. Beim Menschen? Eine Katastrophe.

Sowohl Sandra als auch ich kennen diese Muster aus unserer Arbeit nur zu gut. Menschen jagen dieser Karotte hinterher – und merken irgendwann: Selbst wenn sie erreicht ist, bleibt das versprochene Wohlbefinden aus. Weil Wohlbefinden nie von äußeren Umständen abhängen kann.

Wohlbefinden ist angeboren

Wir werden im Wohlbefinden geboren. Kleine Kinder zeigen es uns: Sie sind mit sich und dem Leben im Reinen. Bis wir anfangen, uns rauszudenken. „Das fehlt mir noch.“ „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich bräuchte eigentlich…“ Mit diesen Gedanken denken wir uns selbst aus dem natürlichen Wohlbefinden heraus.

Die gute Nachricht: Wir können uns nur rausdenken, aber nicht hineindenken. Das bedeutet: Wohlbefinden ist immer da. Wir brauchen es nicht zu erschaffen, nur aufhören, es wegzudenken.

Die Erlaubnis zum Wohlbefinden

Der Schlüssel liegt in der Erlaubnis. Sich erlauben, dass es einem gut gehen darf – unabhängig davon, was draußen passiert. Das heißt nicht, dass wir uns nicht mehr kümmern. Im Gegenteil: Aus dem Wohlbefinden heraus können wir uns viel besser um andere kümmern, klarer sehen, was gebraucht wird, und haben die Kraft, unseren Beitrag zu leisten.

Sandra unterscheidet klar: „Sich Sorgen machen“ und „sich kümmern“ sind zwei verschiedene Dinge. Sich Sorgen kostet Energie und hilft niemandem. Sich kümmern – aus einem Zustand des Wohlbefindens heraus – ist kraftvoll und wirksam.

Die umgekehrte Erfolgsformel

Statt: Viel tun → Viel leisten → Wohlbefinden Versuche: Wohlbefinden → Bessere Leistung → Bessere Ergebnisse

Es geht nicht darum, faul zu werden oder nichts mehr zu tun. Es geht darum, aus einem anderen Zustand heraus zu handeln. Einem, der nachhaltig ist. Einem, der dich nicht ausbrennen lässt. Aus dem Wohlbefinden heraus entsteht Leistung von selbst – oft sogar bessere als aus dem Mangel heraus.

Hol dir hier Die Umgekehrte Erfolgsformel.

Ein kleiner Schritt zurück

Raus aus dem Stress beginnt nicht mit einem Plan. Es beginnt mit einem kleinen Schritt zurück. Mit einem ehrlichen Blick. Und mit der Entscheidung, sich selbst nicht länger zu verlieren.

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