Gelassenheit lernen: Auch wenn nicht alles nach Plan läuft
„Einmal mit allem“ – dieser Satz von meinem Podcast-Gast Lea Wernli beschreibt eine Haltung, die vieles verändern kann. In unserer 50. Episode erzählt sie, wie sie gelernt hat, nicht mehr gegen das Leben anzukämpfen.
Computer kaputt. Facebook gehackt. Innerhalb von zwei Tagen. Ausgerechnet dann, als Lea ihr Online-Business starten wollte. Früher wäre sie ausgerastet, hätte sich in Panik und Hektik verloren. Doch heute bleibt sie ruhig.
Was hat sich verändert?
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Aufhören, gegen alles anzurennen
„Ich wollte davor nur mit schönem und besser und leichter“, erzählt Lea. „Ich wollte nicht mit allem.“ Diese Haltung kennen wir alle: Bitte nur die angenehmen Seiten des Lebens, die schwierigen können wegbleiben.
Das Problem: Wir rennen mit geschlossenen Augen gegen jede Tür, die uns das Leben vor die Nase setzt. Gelassenheit lernen bedeutete für Lea, mindestens ein Auge wieder zu öffnen.
„Was ist jetzt der nächste logische Schritt?“, fragte sie sich. „Kann ich was tun? Wer könnte mir helfen? Ist heute Sonntag um 21 Uhr? Dann muss es bis morgen warten.“
So einfach. So logisch.
Wir können das schon
Das Spannende: Diese Ruhe kennen wir alle. Jeder hat Bereiche, wo er automatisch präsent ist – beim Sport, mit den Kindern, in Notfällen. Als mein Sohn sich mal verletzt hatte, war ich plötzlich total ruhig, obwohl ich sonst oft hektisch bin.
„Wir spüren den Unterschied“, sagt Lea. „Jeder Mensch hat Orte, wo er präsent ist mit dem, was ist. Und wir spüren, wenn wir dann rauskatapultiert werden in unser abgefahrenes Hirn.“
Gelassenheit lernen heißt also: Diese natürliche Fähigkeit auch im Alltag nutzen.
Sich ins Leben verlieben
Was mich am meisten berührt hat: Lea spricht davon, sich „ins Menschsein verliebt“ zu haben. Nach Jahren des Kampfes gegen alles Unperfekte kam die Erkenntnis: Wir sind alle aus demselben Stoff und erleben diese verrückte, wunderschöne Reise gemeinsam.
Wie viel Energie verschwenden wir damit, alles optimieren und verändern zu wollen? Dabei übersehen wir, dass das Leben mit Frust, Ärger, aber auch Freude und Begeisterung einfach lebendig ist.
„Das Leben in seiner ganzen Bandbreite“, wie Lea sagt. Gelassenheit lernen bedeutet nicht, dass nur noch die Sonne scheint. Es bedeutet, nicht mehr so viel Kraft dafür aufzuwenden, wegzuhaben wollen, was da ist.
Der nächste Schritt reicht
„Niemand auf der Welt sieht mehr als den nächsten Schritt“, gibt Lea zu bedenken. Wir müssen nicht 17 Schritte auf einmal machen. Einen nach dem anderen reicht.
Ihr Rat: „Glaubt uns nichts. Experimentiert. Schaut, was für euch spürbar ist. Es gibt niemanden, der es weiß – nur Leute, die in eine Richtung zeigen können.“
Nach diesem Gespräch verstehe ich „einmal mit allem“ als Einladung: Statt gegen das Leben anzukämpfen, können wir lernen, mit dem zu sein, was kommt. Nicht resigniert, sondern neugierig.
Das macht das Leben nicht problemfrei. Aber es macht es leichter.
Über Regina
Regina Kleinhenz arbeitet mit ambitionierten Frauen, Führungskräften und allen, die mehr in ihrem Leben erreichen wollen – und dabei entspannt und erfüllt bleiben möchten.
Nach zwei Burnouts und einem Bandscheibenvorfall zog sie die Reißleine und fand einen völlig neuen Weg des beruflichen Wirkens. Heute hilft sie Frauen dabei, ihr Business so zu gestalten, dass es zu 100% kongruent mit ihrem wahren Sein ist – ohne sich dabei zu erschöpfen.
Ihr Credo: „Dein Sein ist das größte Geschenk, das du dir und anderen machen kannst.“
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