Nicht persönlich nehmen: Der Schlüssel zu mehr Klarheit und innerer Ruhe
„Nimm’s doch nicht so persönlich“ – diesen Rat hat Maren Enkelmann früher gehasst. Nicht weil er falsch war, sondern weil niemand ihr erklärt hat, wie das eigentlich gehen soll. Heute unterrichtet sie Resilienz an Londoner Schulen und arbeitet als transformative Coachin. In unserem Gespräch erkunden wir gemeinsam, was wirklich passiert, wenn wir Dinge zu persönlich nehmen.
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Kritik vom Chef, eine kühle Antwort von der Freundin oder ein schiefer Blick vom Kollegen – schon ist da dieses Gefühl: „Das geht gegen mich persönlich.“ Die Gedanken rasen, der Magen verkrampft sich, und plötzlich geht es nur noch darum, sich zu verteidigen oder Schuldige zu finden. Dabei liegt der Schlüssel zu echter Gelassenheit darin, Dinge nicht persönlich nehmen zu können.
Was passiert, wenn wir alles persönlich nehmen?
Sobald Kritik kommt, schaltet unser Gehirn in den Verteidigungsmodus. Wir suchen Schuldige, rechtfertigen uns oder erstarren komplett. Dabei geht es plötzlich nicht mehr um die Sache selbst, sondern nur noch darum, den eigenen Hintern zu retten. Diese Reaktion macht uns blind für Lösungen und schadet sowohl uns als auch dem Ergebnis.
Das Paradoxe: Je weniger persönlich wir etwas nehmen, desto empathischer können wir sein. Wenn wir keine Angst davor haben, dass andere uns „etwas antun“ können, sind wir frei, wirklich auf sie einzugehen.
Der entscheidende Unterschied
Stell dir vor, du gehst ins Kino. Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du springst als Schauspieler in den Film hinein und wirst Teil der dramatischen Szene. Oder du setzt dich entspannt in den Zuschauerraum, nimmst dein Popcorn und beobachtest das Geschehen mit Abstand.
Genau so funktioniert es im Leben. Wenn wir nicht persönlich nehmen, was um uns herum passiert, können wir einen Schritt zurücktreten und mit Klarheit auf Situationen blicken, anstatt emotional gefangen zu sein.
Deine inneren Wegweiser erkennen
100 Prozent aller unserer Gefühle entstehen durch unsere Gedanken – nicht durch äußere Umstände. Wenn du merkst, dass Stress hochkommt oder du dich angegriffen fühlst, ist das ein klares Signal: Gerade machst du dein Wohlbefinden von etwas abhängig, was außerhalb deiner Kontrolle liegt.
Diese Körpersignale sind wie Wegweiser, die niemals lügen. Sie zeigen dir: „Hey, stopp! Was machst du gerade? Worum geht es hier wirklich?“
Von der Defensive zur Klarheit
Wenn du lernst, diese Momente zu erkennen, kannst du bewusst einen Schritt zurückgehen. Anstatt zu fragen „Wer ist schuld?“, fragst du „Was können wir jetzt tun?“ Anstatt dich zu rechtfertigen, suchst du nach Lösungen.
Das ist kein Perfektionismus-Projekt. Es geht von Moment zu Moment, manchmal klappt es, manchmal nicht. Aber mit jedem Mal wird es leichter, und du merkst: Du hast viel mehr Einfluss auf dein Wohlbefinden, als du dachtest.
Über Maren
Maren Enkelmann arbeitet als transformativer Coach und unterrichtet, mit großer Leidenschaft, Resilience and Wellbeing in Londoner Schulen. Früher hat sie großen Marken geholfen, ihren Kern klarer zu definieren, ihre Markenwerte in erfahrbare Berührungspunkte zu übersetzen oder über Sprache bewusster zu kommunizieren. Heute hilft sie jungen Leuten, ihren eigenen Kern zu entdecken und für sich zum Leuchten zu bringen. Ihre Faszination war immer der Mensch, und sein Potential, sich in einer Welt von Reizen und Herausforderungen zu orientieren, zu behaupten und zu entfalten – als Konsument, als Mitarbeiter, Angestellter, Repräsentant, als Führungskraft, Schüler, Teenager, Sohn, Tochter, als Eltern oder Partner. Maren lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in London.
Webseite: www.onmind.me
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