Du kennst diesen Moment: Dir passiert etwas richtig Schönes, du freust dich – und dann taucht plötzlich diese innere Stimme auf: „Freu dich nicht zu früh“ oder „Schaffst du das das nächste Mal auch?“. Und genauso schnell, wie die Freude gekommen ist, ist sie wieder weg.

Viele nennen das die Angst vor dem Erfolg. Aber steckt da wirklich die Angst vor dem „Erfolgreich-Sein“ dahinter? Oder ist es vielmehr die Angst vor der Freude selbst – und dem, was scheinbar danach kommen muss?

In dieser Episode schauen wir ganz genau hin, zerlegen das Gefühl der Angst und schauen, was das mit der Sahne auf der Torte zu tun hat.

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Angst vor Erfolg klingt paradox. Warum sollten wir Angst vor etwas haben, das wir uns wünschen? Die Wahrheit ist: Es geht weniger um den Erfolg selbst als vielmehr um die Freude und den Stolz, die damit einhergehen. Die eigentliche Frage lautet: Darfst du dich überhaupt freuen?

Wie oft hast du schon gehört: „Freu dich nicht zu früh“ oder „Nimm dich nicht so wichtig“? Was da mitschwingt, ist eine tiefere Unsicherheit: Darfst du überhaupt erfolgreich sein? Darfst du so wichtig sein, dass du Aufmerksamkeit auf dich ziehst? Und darfst du auch die Neider haben, die dir deinen Erfolg nicht gönnen?

Genau diese inneren Fragen führen dazu, dass sich viele Menschen zurückziehen, ihre Freude nicht auskosten und ihren Erfolg nicht genießen können.

Wenn Freude in Angst umschlägt: Eine persönliche Erfahrung

Stell dir vor: Du wachst eines Morgens auf und spürst diesen tiefen inneren Frieden, diese fast überwältigende Freude. Du denkst: „Ich bin so glücklich. Ich liebe mein Leben. Genau so könnte es bleiben.“ Doch noch während du in dieser Wärme schwelgst, schleicht sich ein kalter Gedanke ein: „Glück ist ein Vogerl. Das hält nicht ewig. Wenn es so schön ist, passiert sicher bald etwas Schlimmes.“

Und – in einem Wimpernschlag ist die Freude weg. Der Körper zieht sich zusammen, der Bauch wird hart, die Atmung flach.

Genau das ist mir passiert, als ich Mitte 20 war. Abgesehen davon, dass sich dieses schöne Gefühl verflüchtigt hatte, ist aber noch etwas passiert: In diesem Moment habe ich mir die Freude verboten. Ich habe mich zurückgenommen, weil ich so Angst davor hatte, dass danach irgendwas Schlimmes passiert. Dass das ein Zusammenhang ist, der nicht stimmt – das zu erkennen hat bei mir viele Jahre gedauert.

Die irre Gleichung, die wir aufstellen

Wir glauben unbewusst an eine bizarre Gleichung: Freude zieht Ärger an. Viel Freude zieht viel Ärger an – als wäre das ein ungeschriebenes Gesetz des Universums. Interessanterweise funktioniert diese Logik nur in eine Richtung. Niemand sagt: „Ärgere dich nicht zu viel, sonst passiert danach etwas Gutes.“ Wir gehen nicht davon aus, dass nach viel Ärger automatisch etwas Positives folgt – nur umgekehrt.

Das ist unser Negativbias am Werk: Unser Gehirn ist darauf programmiert, Negatives zu überschätzen. Das Motto lautet: Lieber einmal zu viel gefürchtet als einmal zu viel gestorben.

Angst ist ein natürlicher Prozess in unserem System, der uns auf unmittelbare Gefahren vorbereitet. Hier der Ablauf:

  1. Das Gehirn scannt ständig die Umgebung, um uns zu beschützen
  2. Die Amygdala meldet „Gefahr“ – noch bevor du bewusst etwas merkst
  3. Der Sympathikus wird aktiviert (Fight-or-Flight-Modus)
  4. Körperliche Reaktionen folgen: Herz schlägt schneller, Blutdruck steigt, Muskeln spannen sich an

Dieses System ist genial: Es macht uns binnen Sekunden kampf- oder fluchtbereit. Der reine, hormonelle Alarm ist nach 30 bis 90 Sekunden durchgerauscht. Soweit, so gut.

Nur jetzt wird’s wirklich interessant: Unser denkendes Gehirn muss einen Grund für diesen körperlichen Alarm finden. Wir spüren die Anspannung und fragen: „Warum habe ich jetzt Angst? Es muss einen Grund geben.“

Wenn der Verstand keine unmittelbare Gefahr erkennt – keinen Säbelzahntiger vor uns – geht er auf die Suche. Und dann findet er etwas: den großen Vortrag nächste Woche, das neue Projekt, oder eben die Freude, die wir gerade erlebt haben. „Oh mein Gott, die Freude! Wenn ich mich zu sehr freue, passiert bestimmt etwas Schlimmes.“

Wenn der Tiger nicht unmittelbar vor uns steht, erfindet das Gehirn einfach eine Geschichte.

Die Wahrheit über Angst vor Erfolg

Gibt es die Angst vor Erfolg tatsächlich? Die Antwort ist ein klares Nein.

Was wir als „Angst vor Erfolg“ beschreiben, besteht aus zwei Komponenten:

  1. Das Körperliche: Die Hormonausschüttung, die Anspannung, der Alarm
  2. Die Geschichte: Die nachträgliche Erklärung, die unser Verstand findet

Es gibt nur Angst – den körperlichen Prozess. Alles andere ist die Geschichte, die wir diesem Gefühl umhängen und dann „Angst vor Erfolg“, „Angst vor Sichtbarkeit“ oder „Angst vor Misserfolg“ nennen.

Warum diese Unterscheidung so wichtig ist

Das Gefühl der Angst können wir ohne Probleme aushalten. Wir sind dafür gebaut. Es kann innerhalb von 30 bis 90 Sekunden durch uns hindurchfließen. Angst bereitet unseren Körper vor – sie ist nicht schlimm.

Aber die Geschichten, die wir uns nacherzählen – „Die Angst will mir sagen, dass Erfolg schlecht ist“ oder „Es ist ein Warnhinweis“ – halten diesen Alarm künstlich am Laufen. Plötzlich werden aus natürlichen 90 Sekunden 30 Minuten, ein Tag, eine Woche, weil wir den Alarm am Leben erhalten.

Die Lösung: Die Sahne von der Torte nehmen

Diese Geschichte kannst du dir wie die Sahne auf der Torte vorstellen: Du kannst darauf verzichten. Du hast die Anspannung, du hast das Gefühl – aber die Geschichte brauchst du nicht zu glauben.

Das nächste Mal, wenn sich bei dir etwas zusammenzieht:

  • Erkenne, dass dein Körper gerade einen natürlichen Prozess durchläuft
  • Beobachte, welche Geschichte dein Verstand erzählt
  • Nimm diese Geschichte wie die Sahne von der Torte – einfach weg
  • Akzeptiere das körperliche Gefühl, ohne auf die Story einzusteigen

Du wirst merken: Das Angstgefühl wird sehr schnell wieder aus deinem Körper entweichen.

Dein Erfolg gehört dir

Wenn du diesen Mechanismus einmal erkennst, verändert sich alles. Du musst dich nicht mehr kleinhalten. Du darfst deine Freude auskosten. Du darfst erfolgreich sein. Denn die Angst vor Erfolg ist nur eine Geschichte – und Geschichten können wir loslassen.

Die Angst selbst? Die ist in 90 Sekunden vorbei. Der Rest liegt bei dir.

Lebe dein volles Potenzial. Und genieße deinen Erfolg in vollen Zügen!

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