In dieser Episode widme ich mich einem Thema, das uns alle betrifft: Zeit und unsere Wahrnehmung davon. Als Coach erlebe ich häufig, wie Menschen unter dem ständigen Gefühl leiden, nicht genug Zeit zu haben – für ihre Kinder, für sich selbst, für die Arbeit. Anhand der Geschichte meiner Kundin Ulli zeige ich auf, wie dieses Gefühl des ständigen Zeitmangels unser Leben beeinträchtigt und wie wir in einen Teufelskreis aus schlechtem Gewissen und Multitasking geraten.

Das ewige Hamsterrad des Zeit-Managements

Kennst du das? Du hetzt von Termin zu Termin, die To-Do-Liste wird immer länger, und am Ende des Tages hast du das Gefühl, wieder nicht genug geschafft zu haben. Klassisches Zeit-Management verspricht Abhilfe: Pomodoro-Technik, Zeitblöcke im Kalender, strikte Tagesplanung. Doch warum funktionieren diese Methoden oft nicht wie erhofft?

Nur – warum scheitert traditionelles Zeit-Management so oft? Die Antwort ist überraschend einfach: Zeit-Management basiert auf einer falschen Annahme. Zeit ist keine Ressource, die wir managen können. Wir können Zeit weder kaufen noch sparen, weder einfrieren noch horten. Was wir als Zeitmangel wahrnehmen, ist tatsächlich ein Aufmerksamkeitsproblem.

Von der Theorie in die Praxis: Eine wahre Geschichte

Das zeigt sich besonders deutlich am Beispiel meiner Klientin Uli. Als erfolgreiche Führungskraft und Mutter befand sie sich in einem klassischen Dilemma: Während sie mit ihren Kindern zusammen war, kreisten ihre Gedanken um die Arbeit. In Meetings dachte sie an die Familie. Das Ergebnis? Ständiges schlechtes Gewissen und das Gefühl, nirgends wirklich präsent zu sein.

Die Lösung liegt nicht in noch besseren Zeit-Management-Techniken, sondern in einem fundamentalen Perspektivwechsel: Präsenz statt Planung. Wenn wir unsere volle Aufmerksamkeit dem widmen, was wir gerade tun, verändert sich unsere Zeitwahrnehmung dramatisch. Ein Phänomen, das die Wissenschaft bestätigt: Unsere subjektive Zeitwahrnehmung hängt stark davon ab, wie fokussiert wir sind.

Konkrete Tipps für deinen Alltag

Was bedeutet das konkret für deinen Alltag?

• Wenn du mit deinen Kindern spielst, sei ganz bei ihnen – ohne nebenbei Mails zu checken.
• Während eines Meetings konzentriere dich voll auf das Gespräch – nicht auf deine To-Do-Liste.
• Bei der Arbeit an einer Präsentation bleibe bei dieser Aufgabe – statt ständig ans Telefon zu gehen.

Die Effekte sind bemerkenswert: Aufgaben werden schneller erledigt, weil wir nicht ständig zwischen verschiedenen Aktivitäten hin- und herspringen. Das schlechte Gewissen verschwindet, weil wir im jeweiligen Moment die bestmögliche Aufmerksamkeit geben. Und paradoxerweise haben wir plötzlich mehr Zeit – nicht weil der Tag länger geworden ist, sondern weil wir jeden Moment bewusster erleben.

Der Weg zur natürlichen Präsenz

Natürlich erfordert diese Art des Präsenz-basierten Zeit-Managements Übung. Wir sind es gewohnt, ständig mehrere Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten. Doch die gute Nachricht ist: Präsenz ist keine komplizierte Technik, die wir erst lernen müssen. Es ist unser natürlicher Zustand, zu dem wir zurückkehren können.

Dein neuer Blick auf Zeit

Statt dich also zu fragen „Wie kann ich meine Zeit besser managen?“, stelle dir lieber die Frage: „Wie kann ich noch präsenter sein bei dem, was ich gerade tue?“ Die Antwort darauf wird dein Verhältnis zur Zeit grundlegend verändern – und dir nebenbei mehr Erfüllung, Produktivität und Lebensqualität schenken.

Möchtest du mehr über diesen Ansatz erfahren? In meinem Podcast spreche ich ausführlich darüber, wie du vom klassischen Zeit-Management zu einem präsenzbasierten Lebensansatz wechseln kannst. Hör rein und entdecke, wie du nie wieder das Gefühl haben musst, nicht genug Zeit zu haben.