Business erfolgreich führen
Liebst du die Arbeit mit deinen Kund:innen? Würdest du am liebsten den ganzen Tag nur das tun? Alles rundherum – Marketing, Verkauf, Buchhaltung, Strategie, Planung etc. – ist ein notwendiges Übel, das du am liebsten vermeidest?
Wenn du jetzt nickst, dann kenne ich das nur zu gut. Denn letztendlich hast du dich genau deshalb selbstständig gemacht: Um deinen Kund:innen zu helfen, sie zu unterstützen, ihnen eine Freude zu bereiten.
Doch ein Business zu führen, ganz gleich welcher Größe, bedeutet mehr als die direkte Arbeit mit den Kund:innen.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du die Herausforderungen der Selbstständigkeit spielerisch bewältigst, indem du auf deine ganz natürlichen Talente zurückgreifst.
Kund:innenarbeit: Die Wohlfühlzone der Selbstständigen
Eine Kundin brachte es vor Kurzem auf den Punkt: „Weißt du, Silvia, wenn ich mit meinen Kund:innen arbeite, dann bin ich total entspannt. Ich weiß genau, was ich zu tun habe, und ich denke kein einziges Mal über mein Business nach.
Aber wenn es darum geht, neue Kund:innen zu gewinnen, Marketing zu machen, mich auf Social Media zu zeigen, einen Plan zu erstellen oder die Buchhaltung zu führen, dann frage ich mich jedes Mal, ob ich dafür geschaffen bin. Es ist mühsam, anstrengend, und ich zweifle daran, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.“
Eine andere sagt: „Ja, ich möchte selbstständig sein, ohne den ganzen Business- und Marketing-Quatsch.“ Oder: „Ja, ich will ein Business führen, ohne Steuern bezahlen zu müssen.“
Und ja, wirklich, ich verstehe das. Ich verstehe die Bedenken, Zweifel und auch die Abneigung, die mit manchen Arbeiten einhergehen.
Aber das ist nun mal der riesengroße Unterschied zwischen einem Angestellten-Dasein und einer selbstständigen Tätigkeit.
Als Selbstständige:r „kaufst“ du dir das ganze Paket. Die Arbeit IM Unternehmen – das ist die direkte Arbeit mit deinen Kund:innen. Und die Arbeit AM Unternehmen – all das, was im Hintergrund abläuft – Organisation, Marketing, Buchhaltung etc.
Das eine geht Hand in Hand mit dem anderen, und das eine kann ohne das andere nicht existieren.
Geborene Unternehmer:innen
Die wirklich gute Nachricht ist, dass du, um all die unterschiedlichen Rollen im Business ausüben zu können, kein BWL-Studium absolvieren oder dich in einen Marketing-Guru verwandeln musst.
Wir alle haben diese Fähigkeiten in uns eingebaut. Von klein auf. Zwar mag uns die eine oder andere Tätigkeit mehr liegen, aber wir können es.
Als mein Sohn klein war, waren wir einmal bei einer befreundeten Familie eingeladen. Insgesamt tummelten sich 6 Kinder im Alter von 4-10 Jahre herum. Die meiste Zeit liefen sie laut lachend herum, spielten im Garten und hatten viel Spaß zusammen.
Irgendwann wurde es still. Die Kinder hatten sich in ein Zimmer zurückgezogen und man hörte nur leises Wispern und geschäftiges herumhantieren.
Nach einiger Zeit tauchten sie wieder auf und „verkauften“ uns selbst gebastelte „Theaterkarten“. Sie hatten in der kurzen Zeit ein Theaterstück geschrieben, Rollen geübt, Eintrittskarten gezeichnet, sich einen Preis überlegt und den gesamten Ablauf strukturiert.
Sie haben ein ganzes Projekt von vorn bis hinten durchgeplant und auch durchgezogen.
Und das waren kleine Kinder, die von Marketing, Organisation, Verkaufen, Planung, Strategie etc. keine Ahnung haben.
Sie haben einfach getan.
„Der wahre Unternehmer ist ein Risikoträger, kein Ticketnehmer.“
Robert Kiyosaki
Kindliche Unbeschwertheit als Vorbild
Jetzt magst du vielleicht denken, na ja, das sind Kinder, da geht es um nichts. Aber wenn wir genau draufschauen, stimmt das so nicht.
Denn natürlich war ihnen ihr Stück wichtig. Sie hatten sich gut vorbereitet, sich angestrengt, die Aufmerksamkeit der Erwachsenen zu erhalten und sie wollten sich ein kleines Taschengeld dazu verdienen.
Alles, was Unternehmer:innen auch machen: Sie wollen gute Leistung bringen, die Aufmerksamkeit ihrer (potenziellen) Kund:innen gewinnen, Einkommen generieren.
Worum es mir aber vor allem geht, ist, dass bereits Kinder wissen, was zu tun ist, um eine Unternehmung auf die Beine zu stellen und erfolgreich zum Abschluss zu bringen.
Worin liegt jetzt der große Unterschied zwischen den Kindern und Erwachsenen?
Sie haben eine Idee und tun dann einfach. Ohne ewig darüber nachzudenken, zu grübeln oder zu zweifeln. Ob sie das können oder dürfen. Ob sie die notwendige Ausbildung haben oder nicht. Ob sie abgelehnt oder bejubelt werden.
Natürliches Selbstvertrauen
Einmal war ich bei einer großen Veranstaltung eines Motivationsredners und Coachs. Er war auf der Bühne wirklich gut, schließlich war er früher Comedian und somit an große Bühnen gewöhnt. Wenn er Teilnehmer:innen auf die Bühne holte, sah man, wie unwohl sie sich oft fühlten, wie gehemmt sie oft waren und wie viel Stress das bei ihnen erzeugte.
Am zweiten Tag holte der Coach seine zweijährige Tochter auf die Bühne. Sie strahlte, lachte, plauderte, winkte dem Publikum zu und verhielt sich ganz unbefangen vor den vielen Menschen.
Warum?
Weil sie sich keine Gedanken darüber machte, ob sie gut rüberkommt, sich möglicherweise blamieren könnte, etwas Falsches sagt oder vom Publikum nicht gemocht wird.
Der Schlüssel liegt also weniger darin, ob du etwas kannst oder nicht, sondern wie sehr du darüber nachdenkst, ob du etwas kannst oder nicht.
Und nochmals, wir alle haben unsere speziellen Vorlieben, Fähigkeiten, Erfahrungen und Ausbildungen.
Und natürlich können wir fehlende Kenntnisse durch zusätzliche Ausbildungen wettmachen oder sie an Menschen delegieren, die es besser können als wir.
Das Problem taucht erst auf, wenn wir von Haus aus sagen: Das kann oder mag ich nicht.
Denn die Arbeiten AM Business bleiben. Es geht nicht darum, ob du gewisse Tätigkeiten liebst oder nicht. Du musst auch Buchhaltung und Marketing nicht lieben. Tun musst du es aber trotzdem, weil das zur Selbstständigkeit dazugehört.
Dein Business, deine Entscheidungen
Und hier eine weitere gute Nachricht: DU kannst dir dein Business so gestalten, wie du es möchtest.
Du willst nicht auf Social Media sein? Dann tu es nicht! Suche dir eine Art, wie du potenzielle Kund:innen erreichst, die dir besser liegt.
Du willst keine Videos drehen? Dann mach es nicht. Rede direkt mit den Menschen. Schreibe Artikel, nimm einen Podcast auf.
Du magst Buchhaltung nicht? Okay, dann übergib sie deinem Steuerberater oder engagiere dir eine:n Assistent:in. Und für jene buchhalterischen Tätigkeiten, die trotzdem bei dir bleiben, schaff dir einen angenehmen Rahmen. Dreh gute Musik auf oder denke an das Geld, das auf deinem Bankkonto landen wird, wenn du endlich die Rechnungen geschrieben hast.
Du bist selbstständig. Was nicht bedeutet, dass du ständig arbeiten musst, sondern dass du SELBST entscheiden kannst, wie du dein Business führst.
Lass dir von niemandem (auch nicht von dir selbst!) einreden, dass du etwas tun musst, nicht tun darfst oder etwas nicht kannst.
Baue dir dein Traum-Business. Heute!
Jeder Selbstständige hat ähnliche Bedenken und Hürden zu überwinden. Das Geheimnis liegt darin, deine einzigartigen Fähigkeiten zu erkennen, deine Einstellung anzupassen und kreativ zu denken. Sei nicht hart zu dir selbst, wenn du auf Schwierigkeiten stößt.
Du hast bereits alles, was du brauchst, um dein Business erfolgreich zu führen. Es bedarf nur des Mutes, den ersten Schritt zu machen und dann, Schritt für Schritt, dein Unternehmen so zu gestalten, wie du es dir vorstellst.
Deine Selbstständigkeit ist ein Abenteuer, das es zu erkunden gilt, voller Möglichkeiten und Lernmomente.
Etwas läuft bei dir nicht rund? Dann nimm dir heute die Freiheit, einen Aspekt deines Business zu verändern, der dir nicht gefällt, und mache den ersten Schritt in Richtung des Unternehmens, das du immer schon führen wolltest.
Hallo Silvia,
der Vergleich mit Theaterstück von Kindern geschrieben und aufgeführt, und einem Business führen gefällt mir super gut! Es stimmt, dass schon Kinder Wissen, eine Idee erfolgreich umzusetzen. Ich kann mich nicht erinnern, wie viele Theaterstücke ich als Kind aufgeführt habe und wie viele ich von meiner Tochter gesehen habe 😂
Ich denke, dass Geheimnis steckt oft hinter dem Satz: „Einfach mal machen“.
Hallo liebe Anette,
Schön zu lesen, dass dir der Vergleich zwischen einem von Kindern geschriebenen und aufgeführten Theaterstück und dem Führen eines Business gefällt. Es zeigt, wie intuitiv Kinder mit Kreativität, Teamarbeit und der Umsetzung von Ideen umgehen können.
Der Satz „Einfach mal machen“ fasst wunderbar zusammen, wie wichtig es ist, Mut zur Initiative zu zeigen und sich von der Angst vor dem Scheitern nicht lähmen zu lassen. Wie leicht dann alles geht und zu welch überraschenden und erfolgreichen Ergebnissen es führen kann. Ob im Spiel von Kindern oder in der „ernsteren“ Welt der Erwachsenen – die Bereitschaft, etwas zu wagen und aus dem Prozess zu lernen, ist definitiv ein Schlüssel zum Erfolg.
Danke für deinen Kommentar!
Alles Liebe
Silvia