Heute spreche ich über etwas, das uns alle kennen, aber selten beim Namen nennen: die moralische Keule. Sie ist diese kleine, aber mächtige Stimme in unserem Kopf, die uns sagt „Das kannst du nicht machen“ oder „So willst du doch nicht sein“. Genau dann, wenn wir eigentlich eine Veränderung in unserem Leben brauchen, schwingt sie besonders kräftig.

Kennst du diese kleine, aber mächtige Stimme in deinem Kopf? Die, die dir zuflüstert „Das kannst du nicht machen“ oder „So willst du doch nicht sein“? Genau dann, wenn du eigentlich eine Veränderung in deinem Leben brauchst, wenn du spürst, dass etwas anders werden muss, meldet sie sich – die moralische Keule.

Wenn Werte uns blockieren

In meiner Arbeit als Coach begegne ich ihr ständig – dieser inneren Stimme, die uns sagt, was wir alles tun „müssen“ und wie wir zu sein haben. Da ist die Führungskraft mit dem übermäßigen Pflichtgefühl, die sich für alle aufopfert, bis sie keine Energie mehr hat. Die Mutter, die sich keine Zeit für sich selbst zugesteht, weil sie ja „immer für die Kinder da sein muss“. Oder die Selbstständige, die Probleme mit dem Verkaufen hat, weil sie auf keinen Fall „aufdringlich“ sein will.

Meine eigene Geschichte mit der moralischen Keule

Ich kenne das auch aus eigener Erfahrung: Als alleinerziehende Mutter wollte ich unbedingt die Superfrau sein – erfolgreich im Job, perfekte Mutter, immer gut aussehend und dabei noch permanent in Weiterbildung. Diese überhöhten Ansprüche haben mich fast in die Erschöpfung getrieben. Erst als ich lernte, meine Werte neu zu definieren, konnte ich wieder aufatmen.

Erkennst du dich wieder?

Diese inneren Konflikte zeigen sich, wenn du:

• dich oft erschöpft und ausgelaugt fühlst, weil du allen Ansprüchen gerecht werden willst
• merkst, dass deine hohen moralischen Standards dich manchmal blockieren
• das Gefühl hast, nie „gut genug“ zu sein
• Schwierigkeiten hast, deine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen
• eine Veränderung möchtest, aber innerliche Widerstände spürst

Der Weg zur Befreiung

Es geht nicht darum, deine Werte über Bord zu werfen! Im Gegenteil: Der erste Schritt ist, dir bewusst zu machen, welches „optimale Selbstbild“ du in dir trägst. Woher kommt es? Ist es wirklich deins? Oder hast du es irgendwann übernommen?

Der zweite Schritt ist, diese Bewertungen zu hinterfragen: Stimmt es wirklich, dass du egoistisch bist, wenn du auf deine Bedürfnisse achtest? Bist du wirklich unkollegial, wenn du auch mal „Nein“ sagst?

Eine neue Balance finden

Du kannst lernen, deine Werte so zu leben, dass sie dich stärken statt schwächen:

• Präsent sein, wenn du mit deinen Kindern zusammen bist, UND dir trotzdem Zeit für dich nehmen
• Hilfsbereit sein UND auf deine Grenzen achten
• Erfolgreich sein UND authentisch bleiben

Der Weg zu deiner eigenen Wahrheit

Die spannende Erkenntnis ist: Wenn wir anfangen, unser „optimales Selbstbild“ zu hinterfragen und uns die Erlaubnis geben, unsere eigene Wahrheit zu finden, dann verliert die moralische Keule ihre Macht. Dann können wir endlich authentisch leben – mit Werten, die uns tragen statt uns zu erschlagen.

Ich lade dich ein: Schau dir deine moralische Keule einmal genauer an. Nicht um sie zu verurteilen, sondern um zu verstehen, wie sie entstanden ist und wie du sie transformieren kannst. Denn am Ende geht es darum, dass deine Werte dich tragen und stärken, statt als moralische Keule über dir zu schweben.

In meinem Podcast spreche ich ausführlich über dieses Thema und gebe dir konkrete Tools an die Hand, wie du deine eigene Balance zwischen Werten und Bedürfnissen finden kannst.