SMART Methode: Warum moderne Zielsetzung mehr braucht

Ziele sind das Fundament des Erfolgs – so lautet eine Weisheit, die uns oft begegnet.

Es ist daher nur verständlich, dass wir uns sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld Ziele setzen. Eine der bekanntesten Methoden zur Zieldefinition ist die SMART-Methode, bei der Ziele spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein sollen.

Doch warum scheitern so viele Menschen trotz der Anwendung dieser Methode?

In diesem Artikel gehe ich den Schwachstellen von SMARTen Zielen auf den Grund und beleuchte, was es braucht, um Ziele nicht nur zu setzen, sondern sie auch wirklich zu erreichen.

Die Herausforderung mit SMARTen Zielen:

Die SMART-Methode ist zweifellos eine hilfreiche Technik, um Ziele zu definieren.

Schauen wir uns ein konkretes Beispiel an: Du bist selbstständig und möchtest im nächsten Jahr einen Umsatz von 100.000 Euro generieren.

Dieses Ziel erfüllt alle SMART-Anforderungen: Es ist spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.

Im Prinzip ist jetzt alles klar, du kannst sofort zu arbeiten beginnen und weißt ganz genau, was du die nächsten 12 Monate machst – nämlich deinen Umsatz in die Höhe treiben.

Und da du dir ein SMARTe Ziel gesetzt hast, sollte jetzt eigentlich auch nichts mehr schiefgehen.

Oder?

Die Realität hinter SMARTen Zielen

Leider zeigt sich in der Praxis oft ein anderes Bild. Viele meiner Kund:innen bejammern genau das – und du kennst das vielleicht von dir selbst. Sie setzen sich ein SMARTes Ziel, arbeiten daran – aber sie erreichen es nicht.

Oft geben sie unterwegs auf und verlieren die Motivation, weiterzumachen. Obwohl sie wissen, was sie tun sollten, bleiben sie nicht konsequent dran. In anderen Fällen halten sie zwar durch, aber der Prozess fühlt sich unglaublich mühsam an.

Selbst wenn das Ziel erreicht wird, bleibt häufig ein ungutes Gefühl zurück. Statt einem „Glücks-Gefühl“ dominieren Stress, ein aus dem Gleichgewicht geratene Work-Life Blance und vernachlässigte Beziehungen.

Wenn das passiert, ist die Frustration groß. Denn obwohl sie alles richtig gemacht haben, haben sie nicht das erreicht, was sie wollten. Das nagt am Selbstvertrauen und die Wahrscheinlichkeit, sich erneut hohe Ziele zu setzen, sinkt.

Doch woran liegt es, dass SMARTe Ziele oft nicht den gewünschten Erfolg bringen? Liegt es an der Methode selbst oder vielleicht an ganz anderen Faktoren, die wir bei der Zielsetzung außer Acht lassen?

Um diese Frage zu beantworten, beleuchten wir nun die drei häufigsten Gründe, warum SMARTe Ziele nicht funktionieren.

3 Gründe, warum SMARTe Ziele oft nicht funktionieren:

1. Der Sinn hinter dem Ziel fehlt

Der häufigste Grund, warum viele ihre Ziele nicht erreichen, ist dass sie überhaupt nicht wissen, WARUM sie dieses Ziel erreichen sollen oder wollen.

Der tiefere Sinn oder Intention wird bei der SMARTen-Methode komplett außer Acht gelassen.

Aber warum möchtest du beispielsweise einen Umsatz von 100.000 Euro generieren? Welche Absicht steckt dahinter und wie passt es in dein Leben und zu deinen Werte?

Es ist wichtig, den größeren Zweck des Ziels zu verstehen. Möchtest du durch den Umsatz finanzielle Sicherheit erlangen oder dir Freiheit ermöglichen? Suchst du Bestätigung und Anerkennung? Das Gleiche gilt für Ziele wie das Gewinnen neuer Follower oder eine Gehaltserhöhung.

Indem du dich fragst, warum du diese Ziele erreichen möchtest, erhältst du Klarheit über deine Intention.

Simon Sinek prägte den Satz „Start with the why“, der besagt, dass das Verständnis des „Warum“ hinter einem Ziel entscheidend ist. Je klarer dir dein „Warum“ ist und je besser du den Sinn hinter deinen Zielen verstehst, desto fokussierter und effizienter wirst du daran arbeiten.

2. Wir tappen in die Wenn-Dann-Falle

Wenn wir unser „Warum“ nicht immer wieder neu hinterfragen, sind uns unsere tatsächlichen Antreiber gar nicht bewusst.

Wir verfolgen Ziele, ohne uns darüber im Klaren zu sein, dass wir in Wirklichkeit Sicherheit, Freiheit, Zufriedenheit oder Anerkennung anstreben.

Diese unbewussten Motive führen dazu, dass wir in die Wenn-Dann-Falle tappen. Ein typisches Beispiel dafür ist: „Wenn ich einen Umsatz von XY habe, dann werde ich frei sein.“

Das Problem dabei ist, dass wir uns damit ständig der Karotte vor der Nase nachlaufen. Unser Verstand konstruiert einen kausalen Zusammenhang (mehr Umsatz führt zu mehr Freiheit), der in dieser Simplizität nicht existiert. Zudem fehlt ihm die Fähigkeit, zu erkennen, wann das innere Ziel erreicht ist. Selbst wenn das Umsatzziel erreicht wird, sagt unser Verstand: „Okay, jetzt streben wir nach 200.000 Euro.“ Dann nach einer Million und so weiter.

Auf diese Weise geraten wir in ein Hamsterrad und laufen Gefahr, in einen Zustand des Burn-outs zu geraten. Unsere Ziele werden zu einem ständigen Streben nach mehr, ohne dass wir uns bewusst machen, was wir eigentlich erreichen möchten und wann genug tatsächlich genug ist.

Es ist wichtig, sich dieser Wenn-Dann-Falle bewusst zu werden und sich von diesem Denkmuster zu lösen. Indem wir unsere wahren Motive erkennen und uns von der Illusion des „Wenn-Dann“ befreien, können wir eine gesündere und nachhaltigere Beziehung zu unseren Zielen entwickeln.

3. Wie willst du dich fühlen?

Warum bevorzugen wir ein Apple-Gerät gegenüber Windows oder einen BMW gegenüber einem Mercedes (oder umgekehrt 😉)? Unser Verstand würde auf diese Fragen wahrscheinlich mit funktionalen Antworten reagieren: Ein Gerät arbeitet besser, ein Getränk schmeckt besser, ein Auto sieht schöner aus. Doch dies sind nicht die wahren Gründe, warum wir uns für eine Marke entscheiden.

Marketing-Gurus wissen genau: Wir kaufen nicht nur ein Produkt, sondern vielmehr ein Gefühl. Bei der Festlegung unserer Ziele ist es ähnlich. Wir streben nicht nur das Endprodukt an, sondern vor allem das Gefühl, das damit verbunden ist.

Daher ist es entscheidend, dich zu fragen: Wie möchtest du dich fühlen, wenn du einen Umsatz von 100.000 Euro erreichst? Indem du dir bewusst machst, welches Gefühl du mit der Zielerreichung verbindest, kannst du überprüfen, ob das angestrebte SMARTe Ziel tatsächlich dazu führen kann.

Die Fokussierung auf das angestrebte Gefühl ermöglicht es dir, deine Ziele in Einklang mit deinen emotionalen Bedürfnissen zu setzen. Anstatt nur auf die äußeren Ergebnisse zu schauen, konzentrierst du dich auf ein inneres Ergebnis.

Dieser Ansatz trägt dazu bei, dass deine Ziele nicht nur auf dem Papier SMART sind, sondern sich für dich auch erfüllend anfühlen.

Die Konsequenz aus diesen Erkenntnissen: Eine neue Herangehensweise

Angesichts dieser Gründe wird klar, dass wir eine neue Art der Zielsetzung benötigen – eine, die über SMART hinausgeht und uns dazu bringt, unsere Ziele auf einer tieferen Ebene zu reflektieren.

Integration von Intuition und Verstand

Statt uns nur auf den rationalen Aspekt der Zielsetzung zu konzentrieren, sollten wir beginnen, unsere Intuition einzubeziehen. Was fühlt sich richtig an? Was entspricht unseren inneren Werten und Überzeugungen?

Indem wir uns diese Fragen stellen, entdecken wir Ziele, die nicht nur smart im Kopf klingen, sondern die auch mit unserem Inneren im Einklang sind

Die Kunst der modernen Zielsetzung

Wir können festhalten, dass die SMART-Methode zwar einen guten Rahmen bietet, aber nicht das vollständige Bild der Zielsetzung abdeckt.

Um wirklich erfolgreich zu sein – und zwar nicht nur auf dem Papier – müssen wir eine Zielsetzung verfolgen, die sowohl unseren Kopf als auch unser Herz anspricht, die den Prozess ebenso wertschätzt wie das Ergebnis und die langfristig zu unserem persönlichen Wachstum beiträgt.

Also das nächste Mal, wenn du dir ein Ziel setzt, nimm dir einen Moment Zeit und frage dich: Ist es wirklich mein Ziel? Wie fühlt es sich an? Wie wird der Weg dorthin aussehen? Und vor allem, wird es mich nachhaltig bereichern?

Indem wir unsere Ziele bewusst wählen und uns regelmäßig mit unserem Inneren „Warum“ auseinandersetzen, können wir Wege beschreiten, die nicht nur zu äußerem Erfolg führen, sondern uns auch innerlich erfüllen und zufrieden machen.

Das ist die Kunst der modernen Zielsetzung – Ziele zu definieren, die uns wirklich voranbringen, in allen Aspekten unseres Lebens.

Wie steht es um deine Erfahrungen mit Zielsetzungen? Hast du auch schon erlebt, dass trotz SMARTer Ziele etwas gefehlt hat?

Hinterlasse gerne einen Kommentar. Deine Geschichten, Erfahrungen und Erkenntnisse sind sicher auch für andere interessant und hilfreich!

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